Urabstimmung im Bauverband M-V – Mehrheitliche Zustimmung zum Tarifvorschlag - Dr. Jansen: „Erhöhte Baulöhne werden sich in höheren Baupreisen niederschlagen“

13.06.2024

(Schwerin, 13.06.2024) Die Sparte Bauindustrie des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. hat in einer Urabstimmung mehrheitlich für den Tarifvorschlag vom 31.05.2024 votiert. Die Sparte Baugewerbe, die nicht an die Lohn- und Gehaltstarife gebunden ist, war an der Abstimmung nicht beteiligt. Mit der Annahme des Tarifvorschlags werden sich die Löhne rückwirkend zum 1. Mai um 9,75 Prozent und sodann jeweils um fünf bzw. sechs Prozent in den nächsten 36 Monaten in Mecklenburg-Vorpommern erhöhen. In etwa demselben Umfang steigen auch die Gehälter in der Baubranche.

„Inmitten der Baukrise ist das eine hohe Hürde für viele Unternehmen im Nordosten. Das zeigen auch die erneut zahlreichen Gegenstimmen zum Tarifvorschlag. Für die Mehrheit der Unternehmen stand allerdings die Planungssicherheit für die nächsten drei Jahre verbunden mit der 2026 vorgezogenen Ost-West-Angleichung im Vordergrund. Daher hat die Bauindustrie Mecklenburg-Vorpommerns dem am 31. Mai 2024 ausgehandelten Tarifvorschlag mehrheitlich zugestimmt“, kommentierte Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes M-V, das Ergebnis der Abstimmung in der Sparte.

Nachdem von Februar bis April 2024 in drei Verhandlungsrunden keine Einigung zwischen der IG BAU und den Bauarbeitgeberverbänden ZDB und HDB erzielt werden konnte, fand am 18. und 19. April 2024 die von der IG BAU angerufene Schlichtung statt. Den Schlichterspruch, der schwere Mängel aufwies, lehnte die Tarifgemeinschaft aus Bauindustrie und Baugewerbe ab. In der Folgezeit kam es vor und nach Pfingsten zu Warnstreiks, die mit der Tarifeinigung ihr Ende fanden. Bis zum 14.06.2024 haben die Tarifvertragsparteien eine Erklärungsfrist vereinbart. Die IG BAU hat bereits zugestimmt.

„Die vereinbarten Erhöhungen der Tariflöhne und -gehälter sowie der Ausbildungsvergütung bedeuten eine signifikante Kostensteigerung, zumal die Sozialversicherungsbeiträge hinzukommen. Letztlich honoriert die Bauwirtschaft damit die Fähigkeiten und Leistungen der Fachkräfte unserer Branche. An Respekt vor den Arbeitnehmern hat es unseren Unternehmen ohnehin nicht gefehlt“, so Dr. Jansen.

Dr. Jansen: „Klar ist aber auch, dass sich die erhöhten Baulöhne in höheren Baupreisen niederschlagen werden. Anders geht es nicht. Das muss jedem Bauauftraggeber – auch der öffentlichen Hand – bewusst sein.“

„Knapp 23 Prozent mehr Vergütung im ersten Ausbildungsjahr. Damit geben wir das klare Signal, dass es sich lohnt, am Bau zu arbeiten und mitzuhelfen, um für die Themen Klimawandel, Verkehrswende, den Umbau zu erneuerbaren Energien, bezahlbare und barrierefreie Wohnungen die benötigten Baulösungen zu erstellen. Wir brauchen nun endlich auch stetige Investitionen“, so Dr. Jansen abschließend.

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