Baukonjunktur Auftragslage entspannt sich saison- und kalenderbedingt leicht
27.06.2024
Die ersten vier Monate 2024 zeigen einen leichten Aufschwung der Baukonjunktur. Von einem Turnaround ist die Branche in Mecklenburg-Vorpommern aber weit entfernt. Die Baugenehmigungen in 1.000 cbm sind mit einem Minus von 32,5 % weiter auf Talfahrt.
„Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete ein schwaches Plus von 4,4 Prozent beim realen Auftragseingang in den ersten vier Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz liegt mit preisbereinigten 7,1 Prozent im Plus, aber die Arbeitsstunden gehen mit einem Minus von 1,8 Prozent deutlich zurück. Die Baukonjunktur Mecklenburg-Vorpommerns profitiert von drei Arbeitstagen mehr; sie hat sich in den ersten vier Monaten 2024 noch nicht erholt. Das zeigen die rückläufigen Baugenehmigungen ganz deutlich“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.04.2024, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Der Gesamtumsatz lag im April bei einem Plus von 10,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insbesondere der Tiefbau mit +26,0 %, der Wirtschaftsbau mit +21,5 % und der Öffentliche Bau mit immerhin noch +12,8 % tragen zu diesem positiven Ergebnis im April 2024 bei. Der Umsatz im Hochbau mit -8,8 % und vor allem im Wohnungsbau mit -10,0 % bleiben hingegen negativ.
„Die Talsohle im Wohnungsbau ist noch lange nicht durchschritten. Mit einem Minus von 1,5 Prozent liegt der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten vier Monaten noch unter dem Niveau des schwachen Vorjahres. Deutlich zeigt sich die Krise an den Baugenehmigungen, die mit einem Minus 38,5 Prozent beim Neubau vom Wohngebäuden zeigen, wie wenig in nächster Zeit gebaut werden wird“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Die Auftragseingänge liegen nominal bei 5,9 % und preisbereinigt bei 4,4 % leicht über dem Vorjahresniveau. Die Zahlen für den April 2024 stimmen im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas optimistisch: Der Wohnungsbau verzeichnet ein Plus von 23,4 %, wobei der April 2023 einen sehr schwachen Referenzwert (-26,4 %) liefert. Auch der Hochbau mit +11,4 %, der Tiefbau mit +15,0 % und der Öffentliche Bau mit + 26,0 % stehen positiv dar. Demgegenüber bleibt der Wirtschaftsbau mit +3,5 % zurück.
„So positiv diese Zahlen kurzfristig sind, blicken wir mit Sorge auf die Haushaltsverhandlungen. Angesichts der wegen Geldmangels teilweise schon erfolgten Aufhebungen von Ausschreibungen sowie der Streckung des Bauprogramms und der Etatkürzungen bei der Autobahn GmbH wird die ausgleichende Wirkung des Tiefbaus bald der Vergangenheit angehören. Zugleich zeigen die Baugenehmigungen die Krise des Hochbaus. Es ist zu befürchten, dass daher nicht nur die Hochbau-, sondern auch die Tiefbauunternehmen Kapazitäten und somit Personal abbauen müssen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.
„Die Beschäftigung wächst in den ersten vier Monaten leicht um 0,4 Prozent und im April sogar um 0,6 Prozent. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Bauwirtschaft ein zuverlässiger Arbeitgeber bleibt“, schließt Dr. Jansen.
Daten und Fakten April 2024 (101,44 KB)